10 Tipps für KMU’s auf Lehrlingssuche

Wer Markus H. Walser, den Gründer und Geschäftsführer der Schreiner48 AG, treffen will, steht mit Vorteil früh auf. Ich treffe den unternehmerischen Wirbelwind mit grossem Herz und viel Gespür für (Personal-) Marketing um 5.30 Uhr morgens bei ihm vor den Toren Zürichs.

 

Schreiner 48 ist zuerst einmal eine ganz, naja: fast normale Schreinerei, die Kundenaufträge erledigt. Herzstück des Unternehmens sind aber die topausgerüsteten Servicefahrzeuge mit 2000 Teilen. Mit ihnen werden Reparaturen direkt vor Ort erledigt – binnen 48 Stunden, nomen est omen.

 

Lafere statt liefere: Viele Handwerker versagen beim Personalmarketing

 

Schreinerinnen und Schreiner werden überall händeringend gesucht, der Beruf gehört zu den Top Ten der meistgesuchten Fachkräfte. „Liegt es daran, dass Eltern die Jungen lieber aufs Gymnasium schicken als in die Schreinerlehre? Oder liegt die Ursache in der Digitalisierung?», orakelte kürzlich der Blick. Vielleicht an beidem, würde ich mal sagen. Vermutlich gibt es aber auch noch einen weiteren Grund: Viele Handwerker buhlen ziemlich dilettantisch um den Nachwuchs. Sie jammern lieber, als dass sie etwas Kreatives auf die Beine stellen. Ein kurzer Streifzug durch mehrere Websites zeigt: Kein Esprit. Nichtssagende Floskeln statt konkrete Informationen. Lustlosigkeit pur.

 

Da fliegt dir glatt das Brett weg: Personalmarketing vom Feinsten

 

Nicht so bei Tausendsassa Walser. Da fliegen auch in der Personalwerbung die Späne! Die Website gehört zum Besten, was es in der Schweiz gibt. Auch in den Details mit viel Herzblut und Können.

Schreiner48 als Arbeitgeber kennt man in und um Zürich beispielsweise durch seine Radiowerbung. Oder dadurch, dass der Chef höchstpersönlich per Video dazu aufruft, engagierte Schreinerinnen und Schreiner zum Bewerben zu animieren – 2000 Franken Vermittlungsprämie inklusive. Das Video erreicht auf YouTube Klickzahlen in Influncersphären:

 

Markus H. Walser hat, so scheint’s, Ideen ohne Ende, das wird mir bei unserem Gespräch schnell klar. Und er hat einen Plan, auch wenn es um den Nachwuchs geht. Davon profitieren 10 Lernende, die in der hauseigenen Academy fit für eine Zukunft als Jungschreiner/-in gemacht werden.

 

Da geht echt die Post ab in Schlieren. Toll, was Walser und sein Team auf die Beine stellen.

 

Mit diesem 10 Punkte Plan kommt Schreiner48 bei den Talenten an

Der Berufsnachwuchs hat es Walser angetan. Für ihn engagiert er sich besonders gerne. Und das merkt man. Diese zehn Punkte zeichnen Schreiner 48 aus – und heben das Unternehmen wohltuend vom lustlosen Vorgehen vieler Mitbewerber ab:

 

  1. Informativ: Die Website ist unglaublich informativ. Von den Lernenden produzierte Werke, der Ablauf der Ausbildung, Lohn und so weiter: Da bleibt kaum eine Frage unbeantwortet.
  2. Ehrlich: Arbeitsbeginn um 6 Uhr morgens für Ausgelernte, eine strenge Lehrzeit für die Jungen. Gehört dazu und bleibt deshalb auch nicht unerwähnt.
  3. Sprachwitz: Allein schon die Texte zaubern Bilder ins Hirn und ein Lächeln ins Gesicht. Klar, direkt und so, wie man halt untereinander spricht. Diese Sprache versteht man einfach.
  4. Lehrmeister: Sie sind die heimlichen Stars im Lehrlingsmarketing – und werden doch fast immer „versteckt“ Nicht so bei Schreiner48. Die sympathischen Verantwortlichen der Academy sind nicht nur sichtbar, sondern auch direkt zu kontaktieren.
  5. Feiern: Gehört auch dazu. Während andere Firmen, wenn überhaupt, ihre Lehrabgänger mit einem Bildli der meist ziemlich „stieren“ Lehrabschlussfeier ehren, schmeissen die Lehrabgänger für die ganze Firma eine Party – Blogartikel inklusive.
  6. Schnuppern: Viele Wege führen nach Schlieren – von einem der halbtägigen Schnupperdays bis hin zur ganzen Schnupperwoche.
  7. Personalauswahl: Die Auswahl der neuen Lernenden geschieht praxisnah – 1.5 Tage lang zeigen rund ein Dutzend Interessierte, ob sie das Zeug zum Schreiner48-Lehrling haben. Der Anstellungsentscheid? Den fällt das Team, zusammen mit den aktuellen Lehrlingen. „Die Mannschaft entscheidet, wer dazugehört“, nennt es Walser.
  8. Persönlich: Viele Gesichter auf der Webseite – alle Mitlernenden inklusive. Und so manche spannende Story auf dem Blog. So lernt man das Team und den Spirit schon vor dem Kauf- bzw. natürlich Bewerbungsentscheid kennen.
  9. Inhalt: Bei Schreiner48 stimmt nicht nur die Verpackung, sondern auch der Inhalt. In der modernen Academy gibt’s alles, um schnell überdurchschnittlich viel zu lernen. Die Ausbildung ist klar strukturiert, die Ausbildner David Hauser und Josef Gabriel haben einen klaren Plan und sie bringt so schnell nichts aus der Ruhe.
  10. Infrastruktur: Grosszügige Räumlichkeiten, eine helle und gut ausgestatte Academy und gutes Werkzeug. Und einen Töggelikasten, den Inbegriff von New Work (?), hat es auch.

Auf Wiederlesen.